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Haarfarbe mischen – so funktioniert es

Vielen Menschen ist ihre Naturhaarfarbe zu langweilig. Sie sehnen sich nach einer Veränderung und möchten mit Haarfarbe nachhelfen, um einen neuen Look zu kreieren. Oft haben sie genaue Vorstellungen von der neuen Haarfarbe und gehen mit einem Foto von dem gewünschten Look zum Friseur oder greifen entsprechend des Produktbildes auf der Verpackung nach einem Färbemittel für zu Hause. Prinzipiell ist die Haarfarbe in der gewünschten Nuance schnell gemischt und aufgetragen. Allerdings gibt es gerade beim Mischen der Haarfarbe viel zu berücksichtigen und zu bedenken, damit das Ergebnis wirklich mit der Vorstellung übereinstimmt.

Die Analyse der Haare steht immer an erster Stelle

Egal ob beim Friseur oder zu Hause: Haarfärbemittel sollten immer erst gemischt werden, nachdem die Haarstruktur analysiert wurde. Wird beispielsweise eine dunkle Farbe auf feinem Haar angewendet, so entsteht ein deutlich dunkleres Ergebnis, als wenn die gleiche Coloration auf dickem Haar eingesetzt wird. Der Grund: Die gleiche Menge an Farbpigmenten versammelt sich bei feinem Haar auf einem viel engerem Raum als bei einer Person mit kräftigen Haaren.

Das bedeutet für Friseure: Wenn Sie bei einem Kunden mit einer Haarfarben-Mischung ein bestimmtes Ergebnis erzielt haben, heißt das nicht, dass sich bei dem nächsten Kunden mit derselben Mischung dasselbe Farbergebnis wiederholen lässt. Auch Laien, die zu Hause Ihre Farbe mischen möchten, sollten das berücksichtigen. Denn die Farbe, die bei der besten Freundin ein tolles Ergebnis verschafft hat, kann bei Ihnen eine ganz andere Wirkung erzielen.

Beim Mischen der Haarfarbe kommt es also immer auf die individuellen Haareigenschaften an. Eine wichtige Rolle für das Ergebnis spielen insbesondere die folgenden Aspekte:

  • Der Zustand der Haare: Ist es feines, normales oder dickes Haar?
  • Die Ausgangsfarbe der Haare: Sind sie hell oder dunkel? Wie hoch ist der Anteil der weißen Haare bei reiferem Haar?
  • Die Vergangenheit der Haare: Wurde das Haar in der letzten Zeit bereits blondiert oder gefärbt?

Darüber hinaus müssen Sie beim Mischen der Haarfarbe auch die genauen Empfehlungen des Herstellers berücksichtigen.

Nach dem Mischen ist Schnelligkeit gefragt

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Bevor mit dem Mischen der Haarfarbe begonnen wird, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es danach auf Schnelligkeit ankommt. Planen Sie also ausreichend Zeit zum Auftragen der Haarfarbe ein. Wenn eine Alkalie wie Ammoniak mit Wasserstoffperoxid in Kontakt kommt, beginnt sofort ein Oxidationsvorgang. Permanente Farben sind dabei ebenso oxidativ wie demi-permanente Farben. Der Oxidationsvorgang ist jedoch zeitlich begrenzt, weshalb Farben, die einmal gemischt wurden, möglichst schnell verwendet werden müssen. Wenn Sie das nicht berücksichtigen, ist es nicht möglich, die gewünschte Farbe zu erzielen. Die Pigmente entwickeln sich unzureichend oder die Aufhellung findet nicht im gewünschten Maße statt. So entstehen blasse Farben oder bei Blondierungen unschöne Farbstiche.

Pflanzliche Farben mischen – Darauf sollten Sie achten

Wenn zum Färben Henna oder andere pflanzliche Inhaltsstoffe verwendet werden sollen, ist es wichtig, sie mit heißem Wasser zu mischen. So entsteht eine Paste, die sich gut im Haar verteilen lässt und je nach gewünschtem Farbergebnis und Haartyp bis zu einer Stunde im Haar bleiben kann. Um die typischen Henna-Farbreflexe zu verändern, können Sie noch unterschiedliche Inhaltsstoffe hinzufügen. Dafür eignen sich beispielsweise Walnuss, Tee, Rotwein, Indigo oder Kamille.

Semi-permanente Farben mischen – So geht’s

Sogenannte semi-permanente Farben sind normalerweise gebrauchsfertig, sodass sie nicht mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung gemischt werden müssen. Sie haben aber die Möglichkeit, verschiedene semi-permanente Farbtöne untereinander zu mischen, um spezielle Farben zu erzielen. Wichtig ist lediglich, dass daraus kein oxidativer Prozess entsteht.

Demi-permanente Farben mischen – Wasserstoffperoxid ist erforderlich

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Als demi-permanente Farben bezeichnet man Produkte, die sich zwischen den semi-permanenten und den permanenten Färbemitteln einordnen. Sie enthalten neben bereits entwickelten Pigmenten auch Farbstoffvorläufer, die noch unentwickelt sind. Da diese Farbstoffvorstufen oxidativ sind, müssen sie mit Sauerstoff reagieren, um sich zu den entsprechenden Pigmenten zu entwickeln. Aus diesem Grund ist es bei demi-permanenten Farben wichtig, sie mit einer schwachen Wasserstoffperoxid-Lösung zu mischen. Vor der Anwendung sollte aber ein Hauttest auf Verträglichkeit durchgeführt werden, da bei diesen Färbemitteln Farbstoffstufen zum Einsatz kommen.

Permanente Farben mischen – Am besten mit einer Waage

Permanente oxidative Farben müssen vor der Anwendung mit Wasserstoffperoxid gemischt werden. Sie sind also generell nicht gebrauchsfertig. In der Regel mischt man sie zu gleichen Teilen mit Colorationscreme und Peroxid. Zum Mischen ist eine Schale zu verwenden, die nicht aus Metall besteht, da die Metalle mit dem Wasserstoffperoxid reagieren und dabei eine unvorteilhafte Wirkung erzielen könnten. Die Komponenten werden mit einem Farbpinsel aus Kunststoff vermischt. Anschließend lassen Sie die Mischung einen kurzen Moment stehen, damit sie sich stabilisiert.

Wichtig ist, dass die richtige Wasserstoffperoxid-Konzentration eingesetzt wird. Sie sollten am besten eine elektronische Waage mit Reset-Taste verwenden, wenn Sie permanente oxidative Farben mischen möchten. Das ist gerade dann praktisch, wenn zu einer fertigen Mischung später noch weitere Ergänzungen hinzukommen sollen. Auch Blondierungen werden auf diese Weise gemischt. Sie können aber nicht nur auf Cremebasis, sondern auch auf Puderbasis hergestellt werden.