Spliss ist das Gegenteil von gesunden Haarenden – beim sogenannten Haarspliss raut sich das Haarende auf, und Spaltungen entstehen, die wie Fransen aussehen, so dass ein Haar plötzlich zwei oder mehrere Spitzen hat. Dieser unschöne Effekt ist bei Kurzhaar- und besonders bei Langhaarträgern gefürchtet und wird im sozialen Kontext oft verspottet, weil er den Gesamteindruck der Person negativ verändert. Ein recht unschönes Wortspiel über Haarbruch in einer Satire war: „sie hatte brüchige Haarspitzen wie chinesische Frühlingszwiebeln aufgeschlitzt“. Tatsächlich kann ein von Spliss befallenes Haarende so aussehen, dass es sich regelrecht zerfranst in viele dünne Haarzipfel, ähnlich wie eben dekoratives Gemüse aufgeschlitzt ist. Doch wirklich galant ist es nicht, so etwas zu sagen, ob zu einer Dame oder einem Herrn. Deshalb schauen wir uns jetzt an, was man gegen den gefürchteten Spliss tun kann – damit die „Mähne“ wieder strahlt und die Enden gesund bleiben.
Wie entsteht eigentlich Spliss?
Der Haarspliss ist keine Haarkrankheit, sondern eine Abnutzungserscheinung, die dadurch entsteht, dass sich ein Haar am Ende spaltet oder sogar in mehrere dünne Zipfel aufteilt. Diese Spaltung kann sich nur auf die Haarenden beziehen, oder sich hochziehen und bis an die Haarwurzel in der Kopfhaut fortsetzen, was natürlich kein schöner Effekt ist und das Haar ungesund aussehen lassen. Die Gründe für den Spliss können in zu starker Beanspruchung des Haars liegen – hier sind zu heißes Föhnen, zu trockene Heizungsluft und ungeduldiges Kämmen mit ungeeigneten Kämmen und Bürsten die Hauptverdächtigen. Präventiv sollte man Kämme und Bürsten mit abgerundeten Ecken und Spitzen benutzen und niemals an den Haaren zerren oder reißen, damit Spliss an den Haarenden gar nicht erst entsteht. Allerdings gibt es auch verschiedene chemische Ursachen für Haarspliss wie zu häufiges Färben, Blondieren und aggressive Stoffe in Dauerwellen. Experimentierfreunde sollten sich überlegen, ob ihr Haar auch eine radikale Typveränderung mitmacht, denn oft wird die Freude am Färbeergebnis durch entstehenden Spliss getrübt. Hier kann der Fachmann präventiv helfen, die richtige Styling-Option für Ihr empfindliches Haar herauszufinden, welche den gewünschten Effekt hat und doch die Haarqualität nicht so stark belastet, dass Spliss entstehen könnte.
Maßnahmen gegen Spliss
Wenn ein Haarende so stark geschädigt ist, dass es sich spaltet, hilft leider nur noch eins – abschneiden. Allerdings sollte dann das Haarende auch gleich professionell behandelt werden, damit nicht sofort neuer Spliss entsteht. Jahrhundertelang war das einheimische Klettenwurzelöl die Nummer Eins gegen Spliss. Schon unsere Großeltern kannten den positiven Effekt, den dieses hochkonzentrierte Öl auswirkt, wenn es tropfenweise in gespaltene Haarenden einmassiert wird. Doch heute kommt oftmals auch das Arganöl aus Marokko zum Einsatz, wenn es um die Pflege von gespaltenen Haarenden geht. Man kann Pflegeprodukte mit Arganöl im Fachhandel oder beim Friseur kaufen, oder auch selbst das pure Öl – aus Reformhaus oder Apotheke – sparsam in die strapazierten Haarenden einreiben.
Vorbeugen gegen Haarbruch – so ist es möglich
Grundsätzlich kann man dem Entstehen von Spliss durch gute Ernährung, den passenden Haarschnitt und richtige Kleidung vorbeugen. Sie hören richtig: auch die Kleidung spielt eine Rolle, denn viele Menschen klagen über Haarbruch genau an der „Kante“ des Hemdkragen oder der Jacke, wenn sie beruflich Uniform tragen. Der Haarschnitt soll so gestaltet sein, dass nicht permanent die Unterkante des Haars mit der Kleidung in Kontakt kommt und dadurch im Lauf der Zeit brüchig wird. Ihr Haarkünstler wird Sie sicherlich beraten können, wie Sie Spliss – bei jeder Haarlänge – durch den richtigen Schnitt der Frisur in Kombination mit der passenden Kleidung vermeiden können. In Bezug auf die Ernährung ist grundsätzlich eine vielseitige, vitamin- und proteinhaltige Diät mit vielen sulphurhaltigen Lebensmitteln (Ei, Lauch, Schnittlauch, Zwiebeln), Vollkorn und Fischöl die beste Kur für schönes Haar bis in die Spitzen.